Auf Mallorca gibt es einige wenige giftige Tiere, deren Bisse bzw. Stiche zwar sehr schmerzhaft sein können, beim Menschen aber nur in sehr seltenen Fällen eine tödliche Wirkung haben. Hier ein kleiner Überblick über Tiere, denen Sie besser aus dem Weg gehen sollten:

Prozessionsspinner

Man findet die haarigen Rauben vor allem im Frühjahr in der Nähe von Pinienbäumen. Die Haare der Prozessionsspinner können vom Wind einige Kilometer weit getragen werden und rufen sehr unangenehme allergische Reaktionen bei Menschen und Tieren hervor.

Bereits Anfang des Jahres haben wir über diese Plagegeister berichtet. Lesen Sie hier unseren Beitrag Prozessionsspinner die haarige Plage auf Mallorca.

Petermännchen

Bei diesem Barsch handelt es sich um einen der giftigsten Fische Europas. Die unscheinbaren Petermännchen sind 15 bis 50 cm groß und besitzen einen giftigen Rückenflossenstachel und einen giftigen Stachel auf dem Kiemendeckel.

Er gilt als besonders tückisch, da er ein Meister der Tarnung und daher am Meeresboden nicht zu erkennen ist, er gräbt sich in den Sand ein und wartet dort auf seine Beute. Dieses Jagdverhalten kann dazu führen, dass ein Mensch auf den Fisch tritt und dabei gestochen wird. Das Gift selbst kann zwar nur in äußerst seltenen Fällen tödlich sein, dennoch kann ein gestochener Taucher oder Schwimmer in Folge des Schmerzschocks ertrinken.

Ein Gegengift oder wirklich effektive Medikamente sind bisher nicht bekannt. Als hilfreich gilt das Eintauchen des Fußes in möglichst heißes Wasser. Zur Vorbeugung empfiehlt sich gerade in flachen Küstengewässern das Tragen von Badeschuhen.

Feuerqualle

Die Feuerqualle bevorzugt als Lebensraum warme Meere mit einer Temperatur ab 20 °C, wozu auch das Mittelmeer gehört. Besonders problematisch ist das Auftreten in großen Schwärmen, welche sich nicht selten über einen gesamten Küstenabschnitt ausdehnen können, was in den betroffenen Regionen zu Sperrungen von Stränden führt. Den Menschen greift die Feuerqualle in der Regel zwar nicht bewusst an, jedoch bohren sich die auf den Nesselzellen sitzenden Harpunen der Leuchtqualle auch bei zufälligen Berührungen tief unter die menschliche Haut.

Der Kontakt mit einer Leuchtqualle ist sehr schmerzhaft und führt unmittelbar danach zu Rötungen und Schwellungen. Weitere Folgen können Schwindelgefühle und Kopfschmerzen sein. Als Gegengift wird von einem Arzt eine speziell dosierte Magnesiumsulfatlösung verabreicht.

Portugiesische Gallere

Die bläulich schimmernde Portugiesische Galeere ist eigentlich im Atlantik heimisch. Ihr Körper wird bis zu 30 Zentimeter groß, die Tentakel, an denen sich giftige Nesselzellen befinden, können aber 30 Meter lang sein. Die Quallen schwimmen an der Wasseroberfläche und sind daher relativ gut sichtbar.

An den Tentakeln finden sich bis zu 1000 Nesselzellen pro Zentimeter, die ein Giftgemisch aus verschiedenen Proteinen enthalten. Dieses wirkt schon bei Hautkontakt direkt an den Nervenzellen, wo es zu einer Übererregung führt. Das Gift kann kleinere Fische und andere Beutetiere töten. Bei Menschen verursacht die Nesselung starke Schmerzen. Auf der Haut hinterlässt der Kontakt mit den Tentakeln rote Quaddeln, die an einen Peitschenhieb erinnern. Die Quaddeln verschwinden erst nach zwei oder drei Tagen, der Schmerz lässt nach rund einer Stunde nach. Das Gift kann jedoch auch die Lymphknoten erreichen, wo es noch größere Schmerzen verursacht

Ein gesunder Erwachsener übersteht „Verbrennungen“ durch die Qualle ohne Lebensgefahr. Bei geschwächten Menschen oder Allergikern besteht die Gefahr eines allergischen Schocks, der tödlich enden kann

Ein Sprecher der mallorquinischen Küstenbehörden beruhigte derweil Urlauber. Man könne davon ausgehen, dass die Portugiesische Galeere im Hochsommer wieder aus dem Mittelmeer verschwindet. Sie sei an die niedrigen Temperaturen des Atlantiks gewöhnt, das Mittelmeer werde ihr zu warm.

Tiegermücke

Mückenstiche sind lästig. Besonders unangenehm sind aber die der Tigermücke. Ihr Sekret verursacht schmerzhafte Entzündungen unter der Haut. Die weiß gestreifte Mücke stammt eigentlich aus Asien, wird deswegen auch ­Asiatische ­Tigermücke genannt. Nicht zu verwechseln ist sie mit der Ägyptischen Tigermückedie für Gelbfieber- und Dengue-Epidemien in Lateinamerika oder Afrika verantwortlich ist. Die Asiatische Tigermücke hat noch keine dieser Krankheiten übertragen, ist dazu aber durchaus in der Lage. Deswegen ist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auch für Europa in Alarmstimmung.

Abgestandenes Wasser, warme Temperaturen und lange Sommertage begünstigen ihre Verbreitung. Seit 2012 vermehrt sich die Mückenpopulation von Jahr zu Jahr. Das Forschungszentrum Ceab (Centro de Estudios Avanzados de Blanes) in der Nähe von Barcelona hat eine App entwickelt, mit der die Bürger Standorte von Tigermücken auf der ganzen Welt melden können. Die App heißt „Atrapa el Tigre“ – Fang den Tiger. Mit ihr kann man Fotos von Stichen, von toten Tieren oder von Larven an das Forschungsteam schicken.

Auf der Website MOSQUITO ALERT wird das Projekt ausführlich erklärt.

Scorpione

Auf Mallorca leben einige Unterarten des Skorpions, welche allerdings selten größer als fünf Zentimeter werden. Zu den bevorzugten Lebensräumen des Skorpions zählen schattige Plätze, z.B. unter Steinen, in Büschen oder halbhohem Gras. Der Stich dieser auf Mallorca vorkommenden Skorpionen ist bezüglich des Schmerzes und der auftretenden Symptome etwa mit einem Bienenstich zu vergleichen. Nach einem Stich hilft Kühlung und das Einreiben mit Salbe, welche auch nach Insektenstichen verwendet wird.

Schlangen

Immer mehr Schlangenarten wurden auf Mallorca eingeschleppt. Weil es für die Schlangen auf den Balearen viel Nahrung und wenig natürliche Feinde gibt, verbreiten sich die Tiere in einem enormen Tempo auf der ganzen Insel.

Glücklicherweise sind die meisten Schlangen eher ungefährlich. Bisher wurden nur 2 Arten von Giftschlangen entdeckt, die Kapuzenatter und die Eidechsennatter. Sie haben keine Giftzähne im vorderen Teil des Mauls, sondern nur weiter hinten. Somit wird selten bei einem Biss am Menschen Gift übertragen. Zudem ist das Schlangengift der beiden Schlangenarten vergleichsweise eher schwach. Aber auch ungiftige Schlangen können beissen. Bisswunden sind oft tief und unangenehm, wegen der Gefahr von Infektionen sollten alle Schlangenbisse immer schnell einem Arzt gezeigt werden.

Die Regierung von Mallorca versucht die neuen Schlangenarten zu bekämpfen. Zum Beispiel werden Fallen aufgestellt. Da einige Arten sich aber schon auf großen Teilen der Insel verbreitet haben, ist dies ein schwieriges Unterfangen.
Schon manch ein Tourist oder Einheimischer wurde von einer bis zu 2 Meter langen Schlange im Hotel, in seinem Haus, auf dem Balkon oder im Garten überrascht. Eine Lösung des Schlangenproblems ist aktuell in nächster Zeit nicht in Sicht.

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